Nachhaltigkeit in der Glasherstellung


Smartphones, Tablets, Smartwatches – sie alle haben eines gemeinsam: den Touchscreen. Und der besteht fast immer aus Spezialglas. Doch wie nachhaltig ist dieses Glas eigentlich? Welche Rohstoffe kommen zum Einsatz, wie energieintensiv ist der Prozess – und was lässt sich besser machen? In diesem Artikel schauen wir uns an, wie die Glasherstellung nachhaltig gestaltet werden kann, welche Fortschritte es schon gibt und was noch getan werden muss – damit unsere digitalen Geräte nicht nur smart, sondern auch verantwortungsvoller werden.😊
1. Glas im Smartphone: Was steckt eigentlich drin?
Touchscreens bestehen meist aus sogenanntem Aluminiumsilikatglas – eine besonders widerstandsfähige Variante, die auch als „Gorilla Glass“ oder „Dragontrail“ bekannt ist. Dieses Glas muss einiges aushalten: Stöße, Kratzer, Hitze, Kälte – und dabei möglichst dünn und leicht bleiben.
Hauptbestandteile von Touchscreen-Glas:
- Quarzsand – der wichtigste Grundstoff
- Aluminiumoxid – erhöht die Härte
- Natrium- und Kaliumverbindungen – für die Ionenaustausch-Verstärkung
- Seltener: Bor, Magnesium oder Lithium – je nach Herstellungsrezept
Tipp: Je härter das Glas, desto länger hält dein Display – aber die Herstellung wird dadurch auch energieaufwändiger.
2. Energieaufwand bei der Glasherstellung – ein heißes Thema
Glas wird bei sehr hohen Temperaturen geschmolzen – oft über 1.500 Grad Celsius. Das bedeutet: hoher Energiebedarf, meistens durch fossile Brennstoffe gedeckt. Gerade in der Massenproduktion, wie bei Displays, wird das zum Umweltfaktor.
Worauf es beim Energieverbrauch ankommt:
- Ofentechnik: Alte Schmelzöfen verbrauchen deutlich mehr als moderne Systeme
- Dauerbetrieb: Viele Öfen laufen rund um die Uhr – auch im Leerlauf
- Produktionsverlust: Ausschuss und Bruch erhöhen den Gesamtenergiebedarf
- Kühlung und Nachbearbeitung brauchen ebenfalls Strom
Was besser werden kann:
- Einsatz von elektrischen Schmelzöfen mit Ökostrom
- Abwärmenutzung in der Produktion
- Prozessoptimierung, um Bruch und Ausschuss zu minimieren
- Umstieg auf Recyclingglas, wo technisch möglich
Tipp: Je effizienter ein Hersteller produziert, desto niedriger der indirekte Fußabdruck deines Smartphones – auch wenn du es nicht direkt siehst.
3. Rohstoffabbau & Lieferkette: Nachhaltigkeit fängt beim Sand an
Quarzsand klingt erstmal harmlos – ist aber weltweit ein begehrter Rohstoff. Nicht jeder Sand ist geeignet für die Glasproduktion, und der Abbau kann Landschaften, Ökosysteme und lokale Gemeinschaften beeinträchtigen.
Probleme beim Rohstoffabbau:
- Zerstörung von Lebensräumen durch Sandabbau
- Illegale Entnahme in Küstenregionen oder Flussbetten
- Mangelnde Arbeitsbedingungen bei der Gewinnung
- Lange Transportwege, oft über Kontinente hinweg
Nachhaltige Alternativen wären:
- Nutzung von regional verfügbarem Industriesand
- Verbesserung der Arbeitsstandards in der Lieferkette
- Einsatz von Sekundärrohstoffen aus Altglas
- Transparente Herkunftsnachweise für verwendete Materialien
Tipp: Auch wenn es (noch) kein Touchscreen mit Fairtrade-Siegel gibt – einige Hersteller machen ihre Lieferketten inzwischen transparent. Ein Blick auf deren Webseiten lohnt sich.
4. Displayreparatur statt Neukauf – Nachhaltigkeit im Alltag
Selbst das nachhaltigste Glas nützt wenig, wenn es bei jedem kleinen Stoß bricht – und dann durch ein ganzes neues Gerät ersetzt wird. Deshalb ist nicht nur die Herstellung entscheidend, sondern auch das, was danach passiert.
Nachhaltige Optionen im Umgang mit Displays:
- Gute Hüllen & Panzerglasfolien schützen vor dem Schlimmsten
- Modulare Bauweise: Einzelne Komponenten lassen sich tauschen
- Reparaturfreundlichkeit als Kaufkriterium
- Ersatzteile verfügbar und nicht überteuert
- Reparaturdienste und Refurbishing-Initiativen unterstützen
Tipp: Displayschutz ist ein kleiner Aufwand mit großer Wirkung – vor allem, wenn du dein Gerät mehrere Jahre nutzen willst.
5. Recycling von Displayglas – Herausforderung mit Potenzial
Glas lässt sich theoretisch unendlich oft einschmelzen – aber nicht jedes Glas ist dafür geeignet. Besonders bei Touchscreen-Glas ist das Recycling komplex: Es ist gehärtet, beschichtet, oft verklebt und mit anderen Materialien verbunden.
Was beim Recycling schwierig ist:
- Trennung von Glas und Elektronik (z. B. Touchsensoren)
- Unterschiedliche Glassorten machen das Einschmelzen kompliziert
- Verbundstoffe wie Kleber oder Displayschichten
- Unwirtschaftliche Mengen bei kleinen Geräten
Trotzdem gibt es Lösungen:
- Spezialisierte Recyclinganlagen für Elektronikglas
- Wiederverwertung in anderen Branchen (z. B. als Füllmaterial)
- Designansätze, die auf bessere Trennbarkeit achten
Tipp: Je einfacher ein Gerät zerlegt werden kann, desto eher landet es im Recycling statt im Elektroschrott.
Touchscreens sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – aber ihre Herstellung ist energieintensiv und ressourcenabhängig. Wenn Glasherstellung nachhaltig sein soll, braucht es Innovationen in der Produktion, faire Lieferketten und besseres Design. Als Nutzer:in kannst du dazu beitragen, indem du dein Gerät schützt, reparierst und länger nutzt. Denn auch wenn der Touchscreen aus Glas besteht – deine Entscheidungen machen den Unterschied.
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