Die 5 hartnäckigsten Nachhaltigkeitsmythen
Ob in Gesprächen mit Freund:innen, beim Scrollen durch Social Media oder im Supermarkt: Nachhaltigkeit ist überall Thema – aber leider auch voller Halbwissen. Manche Aussagen halten sich so hartnäckig, dass sie inzwischen fast wie Fakten wirken. Aber sind sie wirklich wahr? In diesem Artikel schauen wir uns fünf besonders verbreitete Nachhaltigkeitsmythen an – und räumen gründlich auf. Du erfährst, was wirklich stimmt, was Quatsch ist und wie du als bewusst handelnde:r Nutzer:in bessere Entscheidungen treffen kannst.
1. „Regional ist immer besser als importiert.“
Klingt erstmal logisch: Wenn das Produkt aus der Nähe kommt, muss es umweltfreundlicher sein – oder?
Die Realität:
Regionalität allein ist kein Garant für Nachhaltigkeit. Entscheidend ist der gesamte Lebenszyklus: Anbau, Verarbeitung, Lagerung und Transport. Ein regionaler Apfel aus dem Kühlhaus kann unter dem Strich eine schlechtere Bilanz haben als ein importierter Apfel aus dem Ausland – wenn dieser effizient per Schiff transportiert und ohne künstliche Lagerung angeboten wird.
Was du tun kannst:
- Saisonkalender nutzen
- Produkte aus möglichst direkter Umgebung bevorzugen – aber mit Blick aufs Timing
- Auf Anbauweise und Verpackung achten, nicht nur auf die Herkunft
2. „Papier statt Plastik ist immer umweltfreundlicher.“
Der Klassiker unter den Nachhaltigkeitsmythen: Hauptsache kein Plastik – dann ist alles gut. Oder?
Die Realität:
Papier ist zwar biologisch abbaubar, aber in der Herstellung sehr ressourcenintensiv. Besonders viel Wasser und Energie fließen in die Papierproduktion. Bei Einwegverpackungen ist deshalb nicht automatisch Papier die bessere Wahl – es kommt auf das Gesamtkonzept an.
Was du tun kannst:
- Wiederverwendbare Alternativen nutzen (z. B. Stoffbeutel, Dosen)
- Wenn Einweg, dann auf Recyclinganteil und Herkunft achten
- Bei beiden Materialien gilt: So wenig wie möglich verbrauchen
3. „Elektroautos sind immer umweltfreundlicher als Verbrenner.“
E-Autos gelten als der Schlüssel zur Verkehrswende – aber auch sie sind kein Freifahrtschein.
Die Realität:
Elektroautos verursachen lokal zwar keine Emissionen, aber ihre Herstellung – insbesondere der Akku – ist mit hohem Energieaufwand und kritischen Rohstoffen verbunden. Der Umweltvorteil zeigt sich erst über die Laufzeit und hängt stark vom verwendeten Strommix ab.
Was du tun kannst:
- Bei der Fahrzeugwahl auf Effizienz und tatsächlichen Bedarf achten
- Gebrauchte E-Autos oder Carsharing-Modelle in Betracht ziehen
- Langlebig nutzen – je länger, desto besser für die Bilanz
4. „Bio ist immer nachhaltiger.“
Das Bio-Siegel gibt ein gutes Gefühl – aber ist es auch automatisch die nachhaltigere Wahl?
Die Realität:
Bio-Produkte stammen zwar aus ökologischer Landwirtschaft, was gut für Böden und Artenvielfalt ist. Allerdings können sie bei manchen Lebensmitteln geringere Erträge haben und mehr Fläche benötigen. Außerdem ist Bio nicht automatisch regional, fair oder CO₂-sparend.
Was du tun kannst:
- Bio-Produkte bevorzugen, aber auch auf Herkunft und Saisonalität achten
- Fair-Trade, regionale Labels und transparente Hersteller berücksichtigen
- Weniger tierische Produkte konsumieren – egal ob bio oder konventionell
5. „Nachhaltigkeit bedeutet Verzicht und Verbot.“
Viele denken bei nachhaltigem Leben an Stress, Einschränkungen und Verzicht auf alles, was Spaß macht.
Die Realität:
Nachhaltigkeit bedeutet vor allem: bewusster leben. Es geht nicht darum, dir alles zu verbieten, sondern deine Entscheidungen mit mehr Wirkung zu treffen. Oft entstehen dadurch sogar neue Lebensqualitäten – z. B. durch besseres Essen, sinnvollere Anschaffungen oder mehr soziale Nähe.
Was du tun kannst:
- Kleine Veränderungen starten (z. B. Reparieren statt neu kaufen)
- Nachhaltigkeit als Prozess sehen, nicht als Perfektionszwang
- Mit anderen austauschen und voneinander lernen
Viele Nachhaltigkeitsmythen wirken auf den ersten Blick logisch – doch der Teufel steckt oft im Detail. Wichtig ist, dass du dich nicht von vereinfachten Aussagen leiten lässt, sondern kritisch hinschaust und informierte Entscheidungen triffst.
Kurz zusammengefasst:
- Regional ist gut – aber nur, wenn auch saisonal und sinnvoll produziert
- Papier ersetzt Plastik nicht automatisch sinnvoll
- E-Autos haben Potenzial, aber keine perfekte Bilanz
- Bio ist wertvoll, aber nicht das alleinige Kriterium
- Nachhaltigkeit ist kein Verzicht, sondern eine bewusste Entscheidung
Je mehr Wissen du hast, desto leichter wird es, deinen Alltag wirklich nachhaltig zu gestalten – ohne Mythen, aber mit Wirkung.
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