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Grüne Zukunft

Ist biologisch abbaubar wirklich umweltfreundlicher?

Biologisch abbaubare Produkte
Biologisch abbaubare Produkte

Du hast bestimmt schon oft das Label „biologisch abbaubar“ auf Produkten gesehen und dich gefragt, ob das wirklich umweltfreundlicher ist. Kein Problem! In diesem Artikel werfen wir einen Blick darauf, was biologisch abbaubare Produkte wirklich ausmacht, wie sie sich von herkömmlichen Materialien unterscheiden und welche Vorteile und möglichen Fallstricke sie mit sich bringen. Biologisch abbaubare Alternativen gibt es mittlerweile für viele Produkte – aber ist das immer die beste Wahl für die Umwelt? Los geht’s 😊

Was bedeutet „biologisch abbaubar“ eigentlich?

Biologisch abbaubar bedeutet, dass ein Material von Mikroorganismen wie Bakterien und Pilzen zersetzt werden kann und sich in natürliche Bestandteile wie Wasser, Kohlendioxid und Biomasse auflöst. Die Geschwindigkeit und Vollständigkeit des Abbaus hängen dabei stark von den Umgebungsbedingungen ab. Das Etikett „biologisch abbaubar“ wirkt oft nachhaltig und umweltfreundlich, aber wie umweltfreundlich ein Produkt tatsächlich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die über das reine Etikett hinausgehen.

Hier sind fünf zentrale Fragen und Antworten, die dir helfen können, den tatsächlichen Nutzen biologisch abbaubarer Produkte zu verstehen.

1. Wie funktionieren biologisch abbaubare Produkte?

Biologisch abbaubare Produkte werden so konzipiert, dass sie sich in einer natürlichen Umgebung zersetzen. Dazu werden Materialien verwendet, die Mikroorganismen als „Nahrung“ dienen, um den Abbauprozess zu beschleunigen. Typische Bestandteile sind Pflanzenstärke, Zellulose oder Proteine. Kunststoffe können ebenfalls biologisch abbaubar sein, wenn sie entsprechend hergestellt werden, jedoch ist der Abbauprozess je nach Material und Umgebung unterschiedlich.

Wichtige Faktoren im Abbauprozess:

  • Temperatur: Viele biologisch abbaubare Produkte benötigen bestimmte Temperaturen, um vollständig zu zersetzen. Industriekompostieranlagen können höhere Temperaturen erreichen und damit den Prozess beschleunigen.
  • Sauerstoff und Feuchtigkeit: In feuchten, sauerstoffreichen Umgebungen können sich biologisch abbaubare Materialien schneller zersetzen. Fehlen diese Bedingungen, kann der Abbauprozess verlangsamt oder gestoppt werden.
  • Mikroorganismen: Bestimmte Bakterien und Pilze sind für den Abbau entscheidend. Ohne die richtigen Mikroorganismen dauert der Abbau länger oder ist unvollständig.

Tipp: Schau genau hin, ob ein Produkt im normalen Haushalt kompostierbar ist oder ob es spezielle Bedingungen benötigt, wie sie in industriellen Kompostieranlagen vorliegen. Nicht alle biologisch abbaubaren Produkte zerfallen im Gartenkompost!

2. Biologisch abbaubar vs. kompostierbar: Was ist der Unterschied?

Oft werden die Begriffe „biologisch abbaubar“ und „kompostierbar“ synonym verwendet, doch es gibt wichtige Unterschiede. Ein Produkt kann biologisch abbaubar sein, ohne tatsächlich kompostierbar zu sein. Kompostierbare Produkte sind so konzipiert, dass sie unter bestimmten Bedingungen vollständig zu wertvollem Kompost zerfallen, während biologisch abbaubare Materialien nur teilweise abgebaut werden können.

Unterschiede zwischen den Begriffen:

  • Kompostierbar: Diese Produkte können unter den richtigen Bedingungen vollständig zu Kompost werden und hinterlassen keine Rückstände. Es gibt zertifizierte kompostierbare Produkte, die diese Standards erfüllen.
  • Biologisch abbaubar: Ein Produkt kann sich zersetzen, aber unter Umständen bleiben kleine Kunststoffpartikel oder andere Rückstände zurück, die die Umwelt belasten können.
  • Industrie- vs. Haushaltskompostierung: Manche kompostierbaren Produkte benötigen die hohen Temperaturen und die kontrollierten Bedingungen industrieller Kompostieranlagen und sind nicht für den normalen Gartenkompost geeignet.

Tipp: Wenn du Wert auf vollständige Zersetzung ohne Rückstände legst, achte auf zertifizierte „kompostierbare“ Produkte, die auch im Heimkompost zerfallen können.

3. Sind biologisch abbaubare Produkte im Meer wirklich umweltfreundlicher?

Eine häufige Annahme ist, dass biologisch abbaubare Produkte im Meer weniger schädlich sind. In der Praxis jedoch zersetzen sich viele dieser Materialien nicht so schnell, wie man denkt, besonders im kühlen, sauerstoffarmen Wasser der Meere.

Warum biologisch abbaubare Produkte im Meer problematisch sein können:

  • Langsamer Abbau im Wasser: Die Bedingungen im Meer unterscheiden sich stark von denen an Land. Ohne ausreichenden Sauerstoff und bei niedrigeren Temperaturen verlangsamt sich der Abbauprozess erheblich.
  • Gefahr für Meerestiere: Biologisch abbaubare Kunststoffe sind oft schwer von normalen Kunststoffen zu unterscheiden und können von Meerestieren aufgenommen werden, was deren Gesundheit gefährden kann.
  • Potenzial für Mikroplastik: Manche biologisch abbaubaren Materialien zerfallen nur teilweise und hinterlassen Mikroplastik, das in die Nahrungskette gelangen kann.

Tipp: Vermeide Einwegartikel, egal ob biologisch abbaubar oder nicht, um die Verschmutzung der Ozeane zu reduzieren. Nachhaltigere Alternativen wie wiederverwendbare Produkte sind besser für die Umwelt.

4. Energieverbrauch und Ressourcenaufwand: Biologisch abbaubar, aber aufwändig?

Auch biologisch abbaubare Produkte benötigen Energie und Ressourcen in der Herstellung. Manchmal kann der Energieaufwand höher sein als bei herkömmlichen Materialien. Besonders die Produktion von biobasierten Kunststoffen, die als biologisch abbaubar gelten, kann umweltintensiv sein.

Umweltauswirkungen der Herstellung:

  • Rohstoffe: Viele biologisch abbaubare Kunststoffe basieren auf pflanzlichen Rohstoffen wie Mais oder Zuckerrohr, deren Anbau Wasser, Dünger und landwirtschaftliche Flächen benötigt.
  • Energie für die Verarbeitung: Die Umwandlung von Pflanzenmaterial in biobasierten Kunststoff ist oft energieintensiv und erzeugt ebenfalls CO₂-Emissionen.
  • Transportaufwand: Biologisch abbaubare Produkte werden oft weit transportiert, was zusätzliche Emissionen verursacht und die Umweltbilanz verschlechtert.

Tipp: Setze bevorzugt auf lokal produzierte, biologisch abbaubare Produkte und informiere dich über die Herkunft der Rohstoffe. Ein bewusster Kauf kann hier helfen, Ressourcen zu sparen und die Umweltbelastung zu minimieren.

5. Wann sind biologisch abbaubare Produkte sinnvoll?

Biologisch abbaubare Produkte sind nicht automatisch umweltfreundlicher, aber in bestimmten Fällen sinnvoll. Einwegprodukte, die sich schnell zersetzen und im Kompost verwerten lassen, können Einwegplastik ersetzen und die Abfallmenge verringern. Auch im Garten oder in der Landwirtschaft können biologisch abbaubare Materialien, wie Mulchfolien oder Pflanztöpfe, eine sinnvolle Alternative sein.

Anwendungsbereiche für biologisch abbaubare Produkte:

  • Kompostierbare Beutel für Bioabfall: Diese Tüten zerfallen in der Regel schnell und können problemlos in der Biotonne entsorgt werden, was die Mülltrennung erleichtert.
  • Biologisch abbaubares Geschirr: Für Outdoor-Veranstaltungen oder Feste sind biologisch abbaubare Teller, Becher und Besteck eine gute Wahl, wenn keine Spülmöglichkeiten vorhanden sind.
  • Mulchfolien in der Landwirtschaft: Biologisch abbaubare Mulchfolien können auf dem Feld belassen werden und zersetzen sich dort, ohne die Böden zu belasten.

Tipp: Wäge bei der Nutzung von biologisch abbaubaren Produkten ab, ob sie wirklich notwendig sind und ob es nicht auch wiederverwendbare Alternativen gibt. Denn Wiederverwendung bleibt die beste Lösung für die Umwelt.

Biologisch abbaubare Produkte bieten in bestimmten Bereichen nachhaltige Alternativen, sind aber nicht immer die umweltfreundlichste Wahl. Sie können zur Abfallreduzierung beitragen, insbesondere bei kompostierbaren Produkten, die ohne Rückstände zerfallen. Gleichzeitig sind sie oft ressourcenintensiv in der Herstellung und erfordern spezielle Bedingungen für eine vollständige Zersetzung.

Wenn du Wert auf echte Nachhaltigkeit legst, achte darauf, dass biologisch abbaubare Produkte wirklich kompostierbar sind und versuche, sie sparsam einzusetzen. Wiederverwendbare Alternativen sind oft die umweltfreundlichere Wahl. 🌍💚

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Geschrieben von Natalie
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