Was bringt das Klimasiegel auf Lebensmitteln?
Ein schneller Griff ins Supermarktregal, ein kurzer Blick aufs Etikett – und da ist es: ein Siegel, das suggeriert, dieses Produkt sei besonders klimafreundlich hergestellt. Klingt gut. Aber was steckt wirklich hinter einem Lebensmittel Klimasiegel? Welche Standards gelten? Und hilft es dir beim nachhaltigen Einkaufen – oder sorgt es eher für Verwirrung? In diesem Artikel klären wir, was ein Klimasiegel überhaupt ist, wie verlässlich die Angaben sind und worauf du beim Einkauf achten solltest. Denn: Nicht jedes Siegel ist gleich aussagekräftig – aber mit etwas Wissen kannst du besser entscheiden.
1. Was ist ein Klimasiegel auf Lebensmitteln?
Das Klimasiegel (oder CO₂-Siegel) auf Lebensmitteln soll dir zeigen, wie hoch der CO₂-Ausstoß war, der bei Herstellung, Transport und Verpackung eines Produkts entsteht. Ziel ist es, die Umweltauswirkungen eines Lebensmittels transparent zu machen.
Typische Infos auf so einem Siegel:
- CO₂-Ausstoß in kg oder g pro Portion oder 100 g
- Vergleichswerte zu ähnlichen Produkten
- Einfache Farbskalen oder Symbole
Einige Hersteller:innen lassen ihre Werte von unabhängigen Instituten prüfen – andere berechnen sie selbst. Wichtig ist also: Nicht jedes Siegel basiert auf denselben Standards.
2. Wer vergibt solche Siegel – und wie glaubwürdig sind sie?
Es gibt unterschiedliche Herausgeber solcher Siegel – von staatlich unterstützten Projekten bis hin zu privatwirtschaftlichen Labels. Die Kriterien und Methoden unterscheiden sich teilweise stark.
Beispiele für bekannte Systeme:
- MyClimate oder ClimatePartner berechnen CO₂-Werte und erstellen entsprechende Kennzeichnungen.
- Einige Supermärkte wie Lidl oder Rewe testen eigene Labelsysteme zur Orientierung im Regal.
- Startups wie Oatly oder YFood drucken mittlerweile CO₂-Werte direkt auf die Verpackung.
Achtung: Manche Siegel sind rein marketinggetrieben. Ein seriöses Label gibt Auskunft über:
- Methodik der CO₂-Bilanzierung
- Unabhängige Prüfung
- Transparente Datenquelle
3. Was sagt ein Klimasiegel wirklich aus – und was nicht?
Ein Lebensmittel Klimasiegel gibt eine Momentaufnahme. Es zeigt: Wie viel CO₂ ist in der Produktion und Logistik dieses Produkts entstanden? Doch die Aussagekraft ist begrenzt.
Was es dir NICHT sagt:
- Ob das Produkt fair produziert wurde
- Wie viel Wasser oder Fläche verbraucht wurde
- Ob Tierwohlstandards eingehalten wurden
Auch wichtig: Ein „guter“ CO₂-Wert heißt nicht automatisch „gut fürs Klima“. Beispiel: Tiefkühlgemüse aus dem Nachbarland kann eine bessere CO₂-Bilanz haben als frische Ware aus Übersee – ist aber möglicherweise schlechter für die Artenvielfalt.
Fazit: Klimasiegel sind ein Baustein – aber kein vollständiges Nachhaltigkeitszeugnis.
4. Klimasiegel im Alltag – wie du sie nutzen kannst
Auch wenn sie nicht alles sagen: Klimasiegel können dir beim Einkaufen helfen, besonders bei vergleichbaren Produkten. Hafermilch oder Kuhmilch? Regionaler Käse oder importierter Tofu?
Tipps für die Praxis:
- Orientierung statt Vorschrift: Nutze das Siegel als Entscheidungshilfe, nicht als alleinigen Maßstab.
- Kombinieren mit anderen Infos: Achte zusätzlich auf Bio-, Fair-Trade- oder Regional-Siegel.
- Auf Portionsangaben achten: Ein geringer CO₂-Wert auf 100 g heißt nicht viel, wenn du regelmäßig große Mengen isst.
- Kritisch hinterfragen: Gibt der Hersteller Infos zur Bilanzierungsmethode? Oder bleibt alles vage?
5. Welche Alternativen gibt’s zum Klimasiegel?
Wenn du noch tiefer einsteigen willst, helfen dir auch andere Tools und Konzepte weiter:
- Apps wie „CodeCheck“ oder „EcoImpact“ zeigen dir CO₂-Werte und Umweltindikatoren direkt beim Scannen des Produkts.
- Wissenschaftliche Datenbanken (z. B. Eaternity, OurWorldInData) geben dir einen Überblick über typische Lebensmittelwerte.
- Dein Hausverstand: Saisonale, pflanzliche, unverarbeitete Produkte schneiden oft besser ab – auch ohne Label.
Und nicht vergessen: Selbst kleine Veränderungen in deinem Alltag – weniger Fleisch, weniger Einwegverpackung, regionaler Einkauf – haben oft einen größeren Einfluss als ein Etikett auf der Packung.
Ein Lebensmittel Klimasiegel kann dir helfen, umweltbewusstere Entscheidungen zu treffen – wenn du es richtig einordnest. Es zeigt, wie hoch die CO₂-Emissionen eines Produkts sind – aber sagt nichts über soziale Standards, Biodiversität oder Tierwohl aus.
Zusammengefasst:
- Klimasiegel zeigen CO₂-Werte – gut für den Vergleich ähnlicher Produkte.
- Die Aussagekraft hängt stark von der Methode und Transparenz ab.
- Im Alltag solltest du mehrere Nachhaltigkeitsaspekte betrachten.
- Ein Siegel ersetzt kein kritisches Denken – kann aber Orientierung bieten.
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