Woher kommen die Rohstoffe von Handys?
Ob iPhone, Fairphone oder Android – jedes Smartphone steckt voller Technik. Doch bevor du auf deinem Display wischen kannst, müssen Rohstoffe aus aller Welt abgebaut, verarbeitet und transportiert werden. Und genau hier wird’s spannend – und leider auch kompliziert. Denn die Frage, woher die Rohstoffe für Smartphones kommen, bringt uns zu Minen in Afrika, zu Hochöfen in China und zu vielen sozialen und ökologischen Herausforderungen. In diesem Artikel zeigen wir dir, was wirklich in deinem Handy steckt, woher diese Materialien kommen – und was das für dich und die Umwelt bedeutet.
1. Was steckt eigentlich in einem Handy?
Dein Smartphone ist ein echtes Hightech-Produkt – und ein ziemlich komplexes noch dazu. Mehr als 60 verschiedene Rohstoffe stecken in einem durchschnittlichen Gerät. Dazu gehören:
- Metalle wie Kupfer, Aluminium, Nickel, Zinn, Gold und Silber
- Seltene Erden wie Neodym, Dysprosium oder Yttrium – wichtig für Magnete und Displays
- Kritische Rohstoffe wie Tantal (für Kondensatoren), Kobalt (für Akkus) und Lithium (für Energiespeicher)
- Kunststoffe aus Erdöl – für Gehäuse und Kabel
- Glas & Keramik – z. B. für das Display oder die Kameralinsen
Viele dieser Rohstoffe sind selten, schwer abbaubar oder mit problematischen Lieferketten verbunden. Das macht das Thema so relevant – und so sensibel.
2. Die wichtigsten Rohstoffe & ihre Herkunft
Hier ein Überblick, woher zentrale Handy-Rohstoffe typischerweise stammen – und was damit verbunden ist:
- Kobalt: Vor allem aus der Demokratischen Republik Kongo. Problematisch: In vielen Minen herrschen schlechte Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit ist keine Seltenheit.
- Lithium: Kommt oft aus Südamerika (z. B. Bolivien, Chile, Argentinien). Der Abbau braucht viel Wasser – in Regionen, wo Wasser ohnehin knapp ist.
- Gold & Tantal: Viel stammt aus afrikanischen Ländern wie Ruanda, Ghana oder der D.R. Kongo. Der Abbau kann zur Finanzierung von Konflikten beitragen (Stichwort: Konfliktmineralien).
- Seltene Erden: Meist aus China, das den Markt dominiert. Die Förderung verursacht oft große Umweltbelastungen.
- Kupfer & Aluminium: Kupfer wird weltweit abgebaut, z. B. in Chile oder Peru. Aluminium kommt u. a. aus Australien und Brasilien.
Fazit: Die Herkunft der Rohstoffe ist oft mit ökologischen Schäden, sozialen Missständen und geopolitischen Spannungen verknüpft.
3. Warum sind viele Rohstoffe problematisch?
Rohstoffe werden nicht einfach irgendwo „gefunden“ – sie müssen oft unter großem Aufwand aus der Erde geholt werden. Dabei entstehen mehrere Probleme:
- Umweltzerstörung: Abholzung, Bodenerosion, Wasser- und Luftverschmutzung sind häufige Begleiterscheinungen des Rohstoffabbaus.
- Hoher Energiebedarf: Viele Metalle und seltene Erden müssen aufwendig verarbeitet werden. Das verbraucht viel Energie – oft aus fossilen Quellen.
- Soziale Missstände: In einigen Abbaugebieten herrschen prekäre Arbeitsbedingungen, Korruption oder sogar bewaffnete Konflikte.
- Abhängigkeiten: Länder mit Rohstoffvorkommen geraten leicht in wirtschaftliche Abhängigkeit – oder werden zum Spielball geopolitischer Interessen.
4. Gibt es Alternativen zu problematischen Rohstoffen?
Die Technikbranche sucht längst nach Lösungen, um weniger von schwer zugänglichen oder umstrittenen Rohstoffen abhängig zu sein. Das passiert auf verschiedenen Ebenen:
- Recycling: Viele Metalle lassen sich theoretisch zurückgewinnen – doch das passiert noch viel zu selten. Gerade Smartphones landen häufig ungenutzt in der Schublade.
- Fairer Abbau: Einige Hersteller setzen inzwischen auf zertifizierte Rohstoffe aus kontrollierten Minen mit besseren Standards.
- Materialinnovationen: Neue Akkutechnologien oder Kunststoff-Alternativen könnten langfristig kritische Stoffe ersetzen oder minimieren.
- Modulares Design: Handys wie das Fairphone zeigen: Wenn Geräte länger halten und leichter zu reparieren sind, reduziert sich der Bedarf an neuen Rohstoffen automatisch.
5. Was du als Nutzer:in tun kannst
Auch wenn du nicht entscheidest, woher die Rohstoffe deines Handys kommen – du hast trotzdem Einfluss:
- Länger nutzen: Je länger dein Handy funktioniert, desto seltener muss ein neues produziert werden.
- Reparieren statt ersetzen: Ein kaputtes Display oder schwacher Akku ist kein Grund für ein neues Gerät.
- Refurbished kaufen: Generalüberholte Geräte sind gut für Umwelt und Geldbeutel.
- Recycling nutzen: Gib dein altes Handy zurück, z. B. über zertifizierte Sammelstellen. Nur so können wertvolle Rohstoffe wiederverwendet werden.
- Bewusst kaufen: Achte bei Neukäufen auf Transparenz, faire Lieferketten und Reparierbarkeit – z. B. anhand von Nachhaltigkeitssiegeln oder dem Reparaturindex.
Die Frage „Woher kommen die Rohstoffe von Handys?“ führt uns in viele Regionen dieser Welt – und zeigt, wie eng unser digitaler Alltag mit Umwelt und Menschenrechten verknüpft ist.
Kurz zusammengefasst:
- In deinem Handy stecken über 60 verschiedene Rohstoffe, viele davon mit kritischer Herkunft
- Der Abbau ist oft umwelt- und sozialproblematisch – besonders bei Kobalt, Gold oder Lithium
- Recycling, faire Lieferketten und langlebige Produkte sind entscheidende Hebel
- Du kannst mit bewussten Kaufentscheidungen und der Nutzung von Reparatur- und Rückgabeangeboten konkret etwas verändern
Es geht also nicht nur darum, was in deinem Handy steckt – sondern auch, wie lange du es nutzt und wie du damit umgehst. Bewusster Konsum beginnt mit Wissen. Und du bist jetzt einen großen Schritt weiter.
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