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Smartphones und Nachhaltigkeit

Warum Smartphones absichtlich altern

Geplante Obsoleszenz
Geplante Obsoleszenz

Smartphones sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – doch kaum hast du ein neues Modell gekauft, scheint es nach wenigen Jahren langsamer zu werden oder der Akku macht schlapp. Zufall? Wohl kaum! Dahinter steckt oft ein fragwürdiges Konzept: die geplante Obsoleszenz. Doch was steckt wirklich dahinter? Wie genau werden Smartphones absichtlich gealtert? Und welche Auswirkungen hat das auf Umwelt und Geldbeutel? Hier erfährst du die Antworten.😊

1. Was ist geplante Obsoleszenz?

Geplante Obsoleszenz bedeutet, dass Produkte absichtlich mit einer begrenzten Lebensdauer entworfen werden, um den Absatz neuer Geräte anzukurbeln. Dieses Konzept gibt es in vielen Bereichen – von Glühbirnen bis zu Druckern –, doch besonders in der Smartphone-Industrie ist es ein großes Problem.

  • Künstlich begrenzte Haltbarkeit: Hersteller:innen bauen Bauteile ein, die schneller verschleißen als nötig.
  • Software-Drosselung: Durch Updates oder Einschränkungen wird die Performance älterer Geräte bewusst reduziert.
  • Unreparierbare Designs: Akkus, Displays oder andere Komponenten sind so verbaut, dass sie sich kaum austauschen lassen.
  • Kurze Update-Zyklen: Neue Software-Versionen sind oft nicht mehr mit älteren Geräten kompatibel, sodass diese nicht mehr sicher nutzbar sind.
  • Marketing-Druck: Durch immer neue Modelle und aggressive Werbung wird das Gefühl erzeugt, dass ein älteres Smartphone nicht mehr „gut genug“ ist.

2. Wie Hersteller:innen Smartphones künstlich altern lassen

Viele Smartphone-Hersteller:innen setzen gezielt Mechanismen ein, die dazu führen, dass Geräte nicht mehr so lange genutzt werden können, wie es eigentlich möglich wäre.

  • Akkuverschleiß: Viele Akkus sind fest verbaut und lassen sich nicht ohne weiteres tauschen. Da Lithium-Ionen-Akkus nach rund 500 Ladezyklen stark an Kapazität verlieren, bedeutet das: Nach zwei bis drei Jahren sinkt die Nutzungsdauer deines Smartphones drastisch.
  • Performance-Drosselung: Einige Hersteller:innen verlangsamen ältere Geräte durch Software-Updates. Apple hat dies 2017 sogar zugegeben und musste Millionenstrafen zahlen.
  • Fehlende Ersatzteile: Selbst wenn Reparaturen technisch möglich wären, gibt es oft keine Ersatzteile – oder sie sind so teuer, dass eine Reparatur kaum lohnt.
  • Design als Hindernis: Immer dünnere Geräte mit verklebten Komponenten machen es fast unmöglich, ein kaputtes Teil auszutauschen.
  • Erzwungene Inkompatibilität: Neue Betriebssysteme sind oft nicht mehr für ältere Modelle verfügbar, wodurch diese Sicherheitslücken bekommen und nicht mehr sicher nutzbar sind.

3. Warum geplante Obsoleszenz ein Umweltproblem ist

Die geringe Lebensdauer von Smartphones hat nicht nur finanzielle, sondern auch massive ökologische Konsequenzen.

  • Ressourcenverschwendung: Jedes neue Smartphone erfordert den Abbau seltener Rohstoffe wie Kobalt, Lithium und Gold. Der Abbau ist umweltschädlich und oft mit schlechten Arbeitsbedingungen verbunden.
  • CO₂-Emissionen: Die Herstellung eines einzigen Smartphones verursacht je nach Modell zwischen 50 und 100 kg CO₂. Jährlich landen Millionen funktionierende Geräte auf dem Müll.
  • Elektroschrott-Problem: Smartphones enthalten giftige Stoffe wie Blei oder Quecksilber. Werden sie falsch entsorgt, gelangen diese in die Umwelt.
  • Mangelnde Recycling-Infrastruktur: Weniger als 20 % der weltweit ausrangierten Smartphones werden recycelt – der Rest landet auf Deponien oder wird verbrannt.
  • Steigender Energieverbrauch: Durch die ständige Produktion neuer Geräte werden immer mehr fossile Energien verbraucht, anstatt vorhandene Ressourcen effizient zu nutzen.

4. Was kannst du dagegen tun?

Auch wenn Hersteller:innen die geplante Obsoleszenz vorantreiben, hast du einige Möglichkeiten, dein Smartphone länger zu nutzen und nachhaltiger zu handeln.

  • Reparaturen nutzen: Wenn dein Handy langsamer wird oder der Akku schwächelt, lohnt sich oft eine Reparatur statt eines Neukaufs.
  • Akku-Pflege beachten: Vermeide vollständige Entladungen und lade dein Smartphone idealerweise zwischen 20 und 80 %.
  • Software-Updates hinterfragen: Manchmal kann es sinnvoll sein, Updates zu vermeiden, wenn sie die Performance verschlechtern.
  • Custom ROMs installieren: Für einige Modelle gibt es alternative Betriebssysteme, die ältere Geräte weiterhin sicher nutzbar machen.
  • Refurbished kaufen: Statt eines neuen Smartphones kannst du ein refurbished Gerät wählen – das ist günstiger und nachhaltiger.
  • Druck auf Hersteller:innen ausüben: Unterstütze Firmen, die auf Reparierbarkeit und Nachhaltigkeit setzen, und fordere längere Software-Updates.

5. Diese Hersteller:innen setzen auf Nachhaltigkeit

Zum Glück gibt es auch einige Unternehmen, die bewusst auf Langlebigkeit und Nachhaltigkeit setzen.

  • Fairphone: Modularer Aufbau, austauschbarer Akku, lange Software-Unterstützung.
  • Shiftphone: Nachhaltige Materialien, reparierbare Komponenten.
  • Apple (eingeschränkt): Bietet mittlerweile längere Software-Updates und ein Recycling-Programm.
  • Samsung: Verspricht mittlerweile längere Software-Updates, wenn auch nicht für alle Modelle.
  • Refurbished-Anbieter: Plattformen wie Refurbed bieten hochwertige, wiederaufbereitete Smartphones an.

Diese Hersteller:innen und Alternativen zeigen, dass es auch anders geht – und dass Konsument:innen durch ihre Kaufentscheidungen Druck auf die Branche ausüben können.

Geplante Obsoleszenz ist ein ernsthaftes Problem, das sowohl dein Portemonnaie als auch die Umwelt belastet. Viele Hersteller:innen setzen bewusst auf eine begrenzte Lebensdauer ihrer Geräte, um die Verkaufszahlen anzukurbeln. Doch du kannst aktiv gegensteuern: Pflege dein Smartphone, setze auf Reparaturen und unterstütze Unternehmen, die nachhaltige Alternativen bieten.

Ein langlebiges Smartphone spart nicht nur Geld, sondern schont auch wertvolle Ressourcen. Also, bevor du dein nächstes Gerät kaufst: Überlege, ob es wirklich nötig ist – oder ob dein aktuelles Smartphone mit ein paar Tricks noch ein paar Jahre durchhält.🌱📱

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